Leichenfund: Verscharrte Babys waren Totgeburten
Reihenhausgarten in Regensburg: Hier wurden zwei Neugeborene verscharrt |
Gut einen Monat nach dem Fund von zwei Babyleichen in Regensburg hat ein Gutachten die Eltern entlastet. Bei den in einem Garten verscharrten Zwillingen handelte es sich demnach um Totgeburten, wie der Leitende Oberstaatsanwalt Johann Plöd am Dienstag sagte. Das Ermittlungsverfahren soll deshalb eingestellt werden.
Den Eltern droht nun lediglich noch ein Verfahren der Stadt Regensburg, weil es sich beim Vergraben der Kinder um einen Verstoß gegen das Bestattungsgesetz gehandelt haben könnte. Dies wäre laut Staatsanwaltschaft aber nur eine Ordnungswidrigkeit.
Frühgeburten nicht lebensfähig
Staatsanwalt Plöd sagte, dass die Föten von der Universität Nürnberg-Erlangen untersucht worden seien. Den Experten zufolge gebar die 30 Jahre alte Mutter die Kinder in der 17. oder 18. Schwangerschaftswoche. Ein Überleben der Frühgeburten im Brutkasten und mit Beatmungsmaschine ist den Angaben zufolge aber erst von der 22. Schwangerschaftswoche an möglich. Die Kinder seien bei der Geburt nicht lebensfähig gewesen, sagte Plöd. „Wenn es Totgeburten waren, kann es kein Tötungsdelikt sein.“ Vermutlich werden die Föten jetzt noch ordentlich bestattet.
Polizisten hatten die Leichen kurz vor Weihnachten im Garten eines Regensburger Reihenhauses gefunden. Die Ermittler gingen zunächst davon aus, dass die Zwillinge unmittelbar nach der Geburt starben. Die Mutter und der von ihr getrennt lebende 36 Jahre alte Vater waren vorläufig Festgenommen worden, befinden sich jedoch wieder auf freiem Fuß.
Text: FAZ.NET mit Material von APBildmaterial: ddp